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Das Journal meines Appalachian Trial thru-hikes in 2014.

Meile 2185 – Mt. Katahdin und Millinocket

Es ist geschafft! Am morgen des 27.08 habe ich zusammen mit UPS und Aquaman die Spitze von Mt. Katadhin und somit das nördliche Ende des Appalachian Trails erreicht. Somit habe ich das Ziel den Trail in dem drei Monate Rahmen zu durchwandern erreicht.

Der letzte Abschnitt von Monson bis zu Katahdin war die sogenannte 100 Meilen Wildniss, die anspruchsvolle 30 Meilen zu Beginn bot aber dann recht einfach zu wandern war. Ich hatte die 100 Meilen am Vormittag des 4. Tages geschafft und erreichte Abol Bridge – ein Campingplatz mit Laden. Zum Thruhiker Glueck verkauft dieser nicht nur Snacks sondern auch Bier, und es hat ein Restaurant in dem man warmes Essen bestellen konnte. Gestaerkt konnte ich dann am Nachmittag des 26. August die letzten 10 Meilen zum finalen Shelter angehen.

Die 100 Meilen Wildniss war einer der Highlights des AT, da es trotz der flachen Abschnitte schoene Aussichten bot, eine davon die erste Sicht auf Khatadin von Whitecap Mt.  Zudem habe ich in keinem anderen Abschnitt derart oft in schoenen klaren Seen schwimmen koennen.

Das Ende des Appalachian Trails haelt wieder zwei polare Emotionen: Die Freude den Trail geschafft zu haben und nun endlich ein paar Tage faul sein zu duerfen und zum anderen die traurige Realisation, dass die Reise nun zu Ende ist und ich die Faeden der Zivilisation wieder aufnehmen darf bzw. muss.

Heute habe ich einen netten Tag im Hotel genossen, bevor es morgen zurück in Richtung Montreal und Arbeit geht.

Meile 2070 – Monson

Ich bin nun im letzten Dorf vor Mt. Khadadin angekommen und warte gerade auf mein letztes warmes Frühstück, bevor ich in die 100 Meilen Wilderness aufbreche. Die verbleibenden 115 Meilen scheinen nur noch ein Klecks zu sein.

Die zurückliegenden Tage von Rangeley bis nach Monson waren ein wenig einfacher zu wandern als der südlichste Teil von Maine und ich hoffe, dass die letzten Meilen auch so einfach bleiben.

Ich musste hier in einem Tankstellen Convenience Store den Resupply für die nächsten 3 Tage durchführen und werde mich somit von Süßigkeiten und Kartoffel-Chips ernähren dürfen, bis ich dann am Baxter State Park ankomme. Dort gibt es einen Campstore, bei dem ich dann weitere Lebensmittel- Vorsorge treffen kann.

Mein nächster und wohl letzter Blogeintrag meines AT – Hikes wird dann wohl in Millinocket stattfinden, der Stadt, in die ich hitch-hiken werde, nachdem ich Mt. Khatadin erklommen habe.

Meile 1965 – Rangeley

Ich bin nun schon 4 Tagen in Maine und somit im letzten Staat des AT unterwegs. Bis auf das Wetter der letzten zwei Tage ist alles fantastisch. Die Landschaft und Ausblicke – solange das Wetter mitspielt – sind atemberaubend schön. Zudem hat man endlich etwas mehr das Gefühl, wirklich in der Wildnis zu sein.

Die andere Seite von Süd-Maine ist definitiv das Terrain, welches durch extrem viel Matsch und steile, schlüpfrige Felsen das Wandertempo teilweise stark einschränkt. Zum Glück wird das Wandern in ca. 60 Meilen wieder einfacher.

Ich habe meinen Geburtstag in netter Gesellschaft in Rangeley im Farmhouse Inn Hostel verbracht und kehre nun frisch und gut gestärkt auf den Trail zurück.

Meile 1887 – Gorham

Die White Mountains liegen nun hinter mir. Die ersten Tage waren fantastisch, die letzten beiden  dann eher das Gegenteil – zumindest was das Wetter angeht. Vorgestern musste ich  nach 5 Meilen abbrechen und in der ” Lake in the clouds -Berghütte” abwarten, da die Windgeschwindigkeit bei 83mph Böen angekommen war. Somit wäre der Hike hoch auf Mt. Washington zu gefährlich gewesen. Der Rest der Whites verlief dann leider im Nebel und Regen.

Das Wetter scheint nun aber wieder aufzuklaren und ich freue mich, heute nach Maine wandern zu können. Es ist der Staat, den ich mit der größten Vorfreude erwartet habe, da er der einzige des AT ist, der gefühlte Wildnis bietet. Die Resupply Optionen sind weiter auseinander und ich werde nun um die 4 Tage Essen schleppen müssen.

Ich hatte nahe Lincoln den Thruhiker Timone getroffen, mit dem ich die letzten Tage zusammen gehikt bin, allerdings habe ich aufgrund des Wetters und des Zeitdrucks eine Strecke des AT auf einem anderen Trail umgangen und dadurch ein paar Meilen gut gemacht. Somit bin ich wieder eine Weile solo unterwegs.

Meile 1743 – Hannover, NH

Diese Post schreibe ich gerade mit einen Stück Calzone in der Hand, während meines kurzen Aufenthalts in Hannover. Da es nur sehr teure Hotels in Hannover gibt, werde ich hier nur meinen Resupply erledigen und dann weiterziehen.

Zwei Nächte zuvor habe ich in der Inn at the Longtrail übernachtet und bin daher verhältnismäßig frisch geduscht.

Mit dem Übergang von Vermont nach  New Hampshire bin ich nun fast schon im Schatten der White Mountains angekommen. Mit den Whites beginnt der physisch herausfordernste Teil des Appalachian Trails, aber auch der schönste und wildeste.

Somit ist von nun an etwas mehr Planung notwendig, speziell was Stopps in Städten und die benötigte Verpflegung zwischen diesen Stopps angeht.

Meile 1647 – Manchester

Ich bin heute früh aufgestanden und war schon um 15 Uhr und nach 22 Meilen in Manchester. Dies ist das zweite Mal, dass ich dieses Städtchen besuche – das erste Mal vor einem Jahr, als ich diese Sektion zusammen mit meinem Schulkameraden PeeWee German abgelaufen bin.

Ich habe mich entschieden,  hier den Nachmittag zu verbringen, um endlich meine Schlafsäcke und meine Daunenjacke zu waschen und zu trocknen. Der Part mit dem Trocknen ist noch im Gange, während ich hier im Red Sled Inn übernachte.

Vor zwei Tagen bin ich durch Dalton gekommen, wo ich letztes Jahr die Sektion bis Gorham, NH begonnen hatte. Mittlerweile bin ich nun in Vermont angekommen, dass zwar glücklicherweise weniger Mosquitos bietet, dafür aber reichlich mehr Matsch, als ich in Erinnerung habe. Es macht somit dem Namen Vermud alle Ehre.

Die nächsten 4 Tage plane ich recht entspannt anzugehen und rund 25 Meilen pro Tag zu machen. Das wird mich in 4 Tagen nach Hanover, NH tragen, wo ich meine Maildrops angehen werde. Morgen früh geht es nach einem großem Frühstück weiter – immer Richtung Norden

Meile 1546 – Berkshire Lakeside Lodge

Nach meinem netten Aufenthalt in Peekskill, habe ich Cactus und Eroo hinter mir gelassen und bin wieder in meinen üblichen Rhythmus zurückgefallen. Nach New York State habe ich Conneticut durchwandert und bin nun in Massachusetts unterwegs.

Die Mosquitos waren die letzten Tage sehr aktiv, aber nicht genug, um jemanden mit Schweden- und Schottlanderfahrung zu beeindrucken. Und obwohl Mückenstiche die Wanderung anstrengend machen können, sind die derzeit vielfältigen Möglichkeiten von Restaurants und Kiosk / Delis sehr angenehm.

Morgen plane ich in Dalton, MA anzukommen – den Ort, in dem ich letzten Jahr meine Sektion auf dem AT gestartet habe. Die folgenden 300 Meilen werde ich also mit Vorkenntnis wandern. Bleibt nur noch zu hoffen, ob dieses Mal das Wetter in den Whites ein paar mehr Aussichten genehmigt.

Meile 1405 – Peekskill

New Jersey liegt schon hinter mir und ich spaziere nun durch New York State. Auf dem Bear Mountain konnte man NYC in der Ferne erahnen.

Gestern habe ich Cactus getroffen, den ich vom PCT hike von 2012 her kenne. Zusammen mit seiner Freundin Eroo haben wir zwei sehr entspannte Tage verbracht. Heute Nacht verbringen wir in einem recht feinen (und teuren) Hotel, da wir den Geburtstag von Eroo feiern.

Morgen werde ich wieder alleine weiterziehen, damit ich meinen Schnitt aufrecht erhalten kann. Es war aber mal wieder super nett, in einer lustigen Gruppe zu laufen.

Es geht nun weiterhin relativ flach weiter, jedoch mit viel Steinen und Felsen, die es zu erklimmen gilt. Gestern Nacht konnte ich meinen Essensbeutel austesten, da ein Waschbär gute 10 Minuten versuchte, an die Kekse zu kommen. Zum Glück hielt der Beutel stand und ich kann heute die ruhelose Nacht nachholen.

Meile 1274 – Wind Gap

Nur noch 15 Meilen verbleiben in Pennsylvania  und dieser Aspekt macht wohl jeden thruhiker glücklich. Pennsylvania startet sehr einfach und angenehm und hat kaum Höhenmeter, aber zum Ende hin geht man nur noch über Steine und klettert über Felsen. Das ist dann doch nach einer Weile frustrierend und vor allem schmerzvoll.

Das Wetter war aber ausnahmsweise sehr schön und mit New Jersey vor meiner Nase bin ich recht gut gelaunt. In der nächsten Stadt, nahe der Grenze zu New Jersey, kann ich mir dann auch neue Schuhe kaufen, die ich nach den ganzen scharfen Steinen auch brauche.

Mittlerweile bin ich mitten in der hinteren thruhiker Blase angekommen und hole langsam zum mittleren Feld auf. Das heißt, die Shelter sind nun voller und ich treffe jeden Tag eine Menge neue Hiker. Heute Nacht werde ich nach gut 5 Tagen ein Hotelbett genießen.

Meile 1143 – Duncannon

Nachdem ich Harpers Ferry hinter mir gelassen habe, bin ich mittlerweile am offiziellen Mittelpunkt des AT vorbeigewandert. Dieser war mit einem recht ernüchternden Schild markiert – dies liegt an dem Problem, dass sich die Länge des AT jedes Jahr ein wenig ändert, wenn mal wieder ein kleines Stück des Trails umgelegt wird. Eine Tradition ist es, bei einem Laden, der bei Meile 1097 direkt auf dem Trail liegt. die halfgallon challange auszuführen. Bei dieser muss man möglichst schnell eine 1.42 Liter große ( also nicht ganz eine halbe Gallone) Eiscreme-Packung vertilgen. Das war natürlich absolut kein Problem und nach dieser eher kaloriereichen Mittagspause ging es dann weiter in Richtung Stadt.

Ich habe heute Nacht im Doyle Hotel geschlafen, das mit dem Preis von 25$ auf dessen Baufälligkeit hindeutet. Aber einem thruhiker kann das natürlich nicht wirklich abschrecken. Heute geht es weiter – immer Richtung Norden…