Gear review: Zpacks HexaNet Solo-Plus Netz-Zelt

Das Zpacks HexaNet Solo-Plus Netz-Zelt passt natürlich, wie der Name schon vermuten lässt, sehr gut zum Hexamid Solo-Plus Tarp. Wenn man beide zusammen aufbaut, braucht man auch nur das Tarp richtig abzuspannen und hängt das Innenzelt dann einfach ein. Man kann somit auch halbwegs bequem im Regen aufbauen ohne dass das Innenzelt komplett nass wird. Das HexaNet dient dann als Innenzelt und erzeugt dann quasi ein zweiwandiges Zelt.

Allerdings ist es für mich noch interessanter, dass man das HexaNet auch alleine aufbauen kann. Dann muss man das Netz-Zelt zwar mit Trekkingstock und Zeltheringen wie das Tarp abspannen, danach hat man aber eine nach unten wasserdichte und nach oben insektendichte Behausung, in der man bei regenfreier Nacht die Sterne bewundern kann. Das HexaNet, für welches ich mich entschieden habe, wiegt zusammen mit dem etwas dickerem “standard floor” 280g . Rechnet man nun noch das Tarp, die Zeltheringe sowie einen Trekkingstab dazu, landet man immer noch unter 700g Gesamtgewicht, hat jedoch eine Menge an Flexibilität gewonnen.

Das HexaNet Solo-Plus war nun über 4260 km und ca. 110 Nächten auf dem Pacific Crest Trail mein treuer Begleiter. Von all meinen Ausrüstungsgegenständen war das “Bug Shelter” eins meiner geliebtesten Teile. Die meiste Zeit hatte ich es aufgrund des nicht vorhandenen Regens ohne das Tarp aufgestellt. Dann dauert das aufbauen um die 5min. Zuerst steckt man das HexaNet mit 5 Heringen an allen Ecken ab, bringt den Trekkingstab auf Länge und spannt dann mit dem 6. Hering die Konstuktion ab. danach ist das Shelter fertig aufgestellt. Der Vorteil zum “Cowboycampen” sprich dem Nachtlager ohne jegliches Zelt oder Bugshelter ist der Schutz vor allen Krabbeltieren und die gewisse Abkopplung von Nagetieren wie Mäusen. Zudem wird beim Cowboycampen meist auch eine Unterlage in Form eines Ponchos o.ä. genommen, sodass das Gewicht des Shelters relativiert wird.

Das aufbauen des Shelters zusammen mit dem Tarp ist etwas anders. Man baut zuerst das Tarp auf und spannt es komplett ab. Danach hängt man das Tarp nur noch an allen Ecken mit elastischen Clips in die vorhergesehenen Schlaufen des Tarps. Der Setup ist somit sehr einfach, kann jedoch etwas fummelig sein da man unter dem Tarp herumkriecht um das Shelter einzuhängen.

Eine der wichtigsten Funktionen hat das Shelter zudem, indem es einen geschlossenen Raum kreiert. Dadurch kann ich alle meine Klamotten reinschmeissen und ausbreiten wie ich lustig bin, ohne jemals etwas zu verlieren. Gerade kleinere Ausrüstungsteile verschwinden sonst bei meiner Art zu campen schnell mal im sandigen Untergrund und sorgen dann für schlechte Laune. Auf den 4 Monaten auf dem PCT habe ich nicht ein einziges Ausrüstungsteil verloren.

Neben den Funktionen des Shelters ist definitiv die Haltbarkeit die nächste messbare Größe. Dadurch, dass ich den etwas stärkeren “Cuben Fibre Floor” gewählt habe, ist auch nach den 4 Monaten intensivster Nutzung der Flur in Ordnung. Allerdings werde ich wohl ein wenig mit Silikonabdichter herumwerkeln, um ein paar nicht sichtbare Microlöcher abzudichten, die in feuchtem Untergrund etwas Wasser reinlassen würden. Das muss man allerdings auch bei anderen Materialien machen, wenn man sie eine Weile im Betrieb hatte. Problematisch ist viel mehr das Fliegennetzmaterial sowie der Reißverschluss. Ich gehe nicht wirklich mit Samthandschuhen mit meiner Ausrüstung um, dennoch versuche ich immer vorsichtig zu sein. Allerdings hat das Netz zum Ende hin einige Löcher bekommen, die ich dann einfach mit Ducttape abgedichtet habe.  Zudem ist der Reissverschluss fast hinüber und schliesst nicht immer richtig, was zum Schluss recht lästig wurde. Ich werde somit etwas Reperaturarbeiten verüben und einen neuen Reissverschluss einnähen.

Fazit:

Ein sehr leichter jedoch geräumiger Schutz vor allen krabbelnden und fliegenden Ungeziefer, welches schnell und einfach auf- und abzubauen ist. Der einzige Trübe Punkt ist die Haltbarkeit des Netztes sowie des Reissverschluss, welche nach 4 Monaten intensiver Nutzung langsam den Geist aufgeben. Totz dieser Einschränkung ist das Shelter durch die Flexibilität und Einfachheit sehr zu empfehlen.