Gear review: Zpacks Hexamid Solo-Plus Tarp

Ich bin kein Freund von dem ursprünglich rechteckigen Tarp. Ein selbststehendes Zelt ist unter Normalbedingungen mein Favorit. Auf dem PCT jedoch ist das nicht wirklich optimal und dann doch recht schwer, auch wenn mein Terra Nova Zelt nur 1.3 kg wiegt.

Das Zpacks Hexamid Solo-Plus Tarp hat neben dem unnötig langen Namen auch noch andere sehr schöne Eigenschaften. Es wiegt knapp 140g (ohne das Silikon Seamseal) und ist durch seine Bauform sehr windstabil sowie halbwegs für Schneelasten geeignet – diese Eigenschaft sollte man jedoch nicht zu weit ausreizen. Da ich das Tarp zusammen mit dem Innennetzzelt gekauft habe, dass ich in diesem Artikel genauer vorstelle, ergibt sich schon fast ein zweiwandiges Zelt. Ich whabe das Tarp auf meiner 4 monatigen Wanderung nicht häufig genutzt, da die Nächte meist trocken waren und ich dann lieber direkt unter den Sternen schlafe. Dadurch habe ich auch keine großen Schweißausbrüche, wenn ich an die Haltbarkeit von Cuben-Fibre denke, aus welchem das Tarp gefertigt ist. Der Aufbau ist zwar nicht sonderlich kompliziert, jedoch benötigt man einen Trekkingstock oder Vergleichbares, um das Tarp aufzustellen. Zudem muss man 10 Zeltheringe mitbringen, um alle Reißleinen festzumachen, 4 davon sind allerdings optionale Sturmleinen.

Das Tarp habe ich ohne “screen” (Details hierzu auf zpacks.com) jedoch mit dem “extended beak” gekauft. Dadurch ergibt sich bei schlechtem Wetter noch eine zusätzliche Apsis. Mit ausgefahrener “beak” kann man im Kuschelmodus auch zu zweit nächtigen. Und damit meine ich nicht gestapelt und mit Verrenkung, sondern nebeneinander und ohne nass zu werden. Viel Platz für Rucksack und Co. sind dann allerdings nicht mehr vorhanden. Ich nutzte das Tarp aber als Solo- Unterkunft und konnte dann all meine Ausrüstung mit ins Trockene nehmen.

Obwohl das Tarp einen sehr dünnwandigen Werkstoff nutzt, bin ich in 4 Monaten ohne Löcher und/oder Reperatureinheiten durchgekommen. Zudem war das Tarp nach dieser Zeit in einer letzten regenreichen Nacht 100% wasserdicht. Wenn man das Tarp also nicht immer aufstellt und man vorsichtig damit umgeht, ist die Haltbarkeit ausreichend für einen thruhike des PCT.

Negative Punkte kann ich jedoch nicht ganz verschweigen. Zum einen ist der Aufbau recht aufwendig und auch wenn man das Tarp nur mit 6 Heringen abspannt, dauert dieser Prozess gute 10 Minuten. Zudem ist es bei rauen Untergründen mit der blöden Wurzel nicht gerade leicht das Tarp optimal zu positionieren, da sich durch das abspannen die genaue Position des Tarpes verschiebt. Als letzten Punkt ist definitiv das laute Flattern des Materials im Wind, welches ich mit Ohrstöppseln entgegen wirkte. Dies tritt allerdings nur bei starkem Wind auf.

Fazit:

Das Tarp bietet für das geringe Gewicht eine Menge Platz und schützt sehr gut vor Regen, auch wenn dazu ein starker Wind geht. Die Durchlüftung ist aussreichend und ich hatte nie mit Kondensation zu kämpfen. Einzig der recht aufwendige Aufbau und das laute Flattern im starken Wind trüben das Bild ein wen. Allerdings nehme ich das gerne in den Kauf und kann somit das Tarp sehr empfehlen, wenn man mit Preis und den Einschränkungen leben kann.