Weltreise-Neuseeland

Neuseeland war von Beginn meiner Planung der Weltreise das Hauptziel. Alles andere plante ich quasi um dieses Ziel herum. Da der Flug nach Neuseeland nicht ganz günstig ist, buchte ich ein “Round-the-World” Ticket über oneworld.com. Dieser Zusammenschluss von Fluglinien bot damals den gesamten Flug über alle vier bereisten Länder/Kontinente für knapp unter 3000 Euro an. Somit war alles andere neben Neuseeland nur noch das Sahne-Häubchen auf dem Wander-Eisbecher. So dachte ich zumindest zuerst.

Um diese Bemerkung zu erklären, muss ich etwas weiter ausholen. Egal, wo man in Wanderforen schaut, Neuseeland gilt immer als eines oder gar DAS Wanderparadies. Das Klima ist recht sanft, es gibt genügend Wasser in Trinkwasserqualität, es gibt keine giftigen Schlangen oder Spinnen (bis auf eine seltene aus Australien eingeschleppte Art). Zudem leben dort keine Bären, Wolfrudel oder andere Großtiere, die einen Wanderer gerne mal als Hauptspeise verzehren. Somit kann ein Wanderer in Neuseeland eigentlich nur durch die eigene Dummheit in Gefahr geraten. Doch es kommt noch besser: Das Land verfügt über unglaublich schöne Natur, die teils unberührt ist/wirkt. Zudem sind alle Trails gut in Stand gehalten und bieten alle eine sehr gute Infrastruktur von Hütten und Zeltplätzen. Und diese Hütten sind abgesehen von den Great Walks super günstig – als Student zahlte ich 45 Euro für einen 6-Monate Pass.

Doch all dies führt zu dem größten Problem der neuseeländischen Trails: Die Zahl der Menschen auf eben diesen. Denn wenn man die Einsamkeit der Natur sucht, sollte man nicht nach Neuseeland fahren. Das beste Beispiel hierfür sind sicherlich die Great Walks, welche ihren Namen der besonders schönen Landschaft bzw. ihrer besonders häufigen Bewanderung verdanken. Der bekannteste Great Walk ist sicherlich der Milford Track, welcher mindestens 6 Monate vorher gebucht werden sollte, wenn man ihn wandern möchte. Und nicht nur das – der Track darf nur in einer Richtung bewandert werden und die Hüttem dürfen nicht übersprungen werden. Zudem fassen die Hütten 40 Hiker, somit kann man sich vorstellen, dass man sich auf diesem Track nicht wirklich einsam vorkommt.

Wenn man sich dadurch nicht gestört fühlt bzw. diese Eigenheit der neuseeländischen Trails tolerieren kann, für den ist Neuseeland wirklich ein Wanderparadies. Denn von Trailhead zu Trailhead sind es meist nur wenige Kilometer und man kann leicht per Anhalter reisen oder die gut ausgebauten Buslinien nutzen.

Da ich jedoch durch meine begrenzte Möglichkeit in der Wahl der Jahreszeit ans Ende der Wandersaion rutschte (den Milford Track wanderte ich erst Mitte April) und ich viele unbekanntere Trails wanderte, fand ich den Ausgleich zum Tourismus. Die Nordinsel Neuseelands wanderte ich Off-Season in Schnee und Eis und muss sagen, dass dies unglaublich schön (und einsam) war.

Da ich wirklich viele Tracks begangen habe, sind diese einzeln in chronologischer Reihenfolge verlinkt:

Südinsel:

Manapouri Track

Kepler Track (Great Walk)

Routeburn Track (Great Walk)

Queenstown und Ben Lomond

Greenstone and Caples Track

Scotts Creek Track

Milford Sound Track

Mueller Hut Route

Ball Pass Crossing Route

Copland Track

Abel Tasman Coast Track (Great Walk)

Inland Track

Nordinsel:

Around the Mountain Circuit (Mt. Taranaki)

Tongariro Alpine Crossing

Round the Mountain Track (Mt. Ruapehu)

Tongariro Northern Circuit (Great Walk)

Sandy Bay Hut Walk

Lake Waikaremoana