Abel Tasman Coast and Inland Track – Great Walk (NZ)

Einer der beliebten Great Walks Neuseelands ist der Abel Tasman Coast Track. Dies liegt einfach daran, dass er neben der schönen Strände und dem Meer einen sehr breiten ausgebauten Weg bietet, auf dem man zum größten Teil auch mit hochhackigen Schuhen gehen kann. Und am Strand kann man ja auch Barfuß gehen. Der erste Teil des Weges wird auch viel von der lokalen Bevölkerung als Joggingpfad genutzt, was man denen ja nur schwer verübeln kann. Es läuft somit darauf hinaus, dass der Pfad eine Menge an Menschen anzieht, die von ernsthafteren Wanderern überholt werden müssen. Der Track verfügt über 5 Hütten, welche in der Sommerzeit definitiv gebucht werden müssen, da sonst der Hüttenwart einen nicht herein lässt. Da ich eigentlich off season, dafür aber bei gutem Wetter unterwegs war buchte ich mich lieber auch in zwei der Hütten ein. Denn die offiziell angesetzten 4-5 Tage kann man bedenkenlos durch zwei teilen, ohne sich kaputt zu machen.

Ich verband auch sogleich den nicht viel genutzten Inland Track, welcher den Abel Tasman Track zu einem “Circuit-Track” umformt. Somit brauchte ich kein teures Wassertaxi zu nehmen oder den selben Weg zurück latschen. Lustigerweise konnte ich gerade diesen nicht so bekannten bzw. genutzten Weg viel mehr genießen, da ich meist die kleinen muckligeren Hütten für mich alleine hatte. Allerdings hatten diese keine Gasheizung und mussten durch selbst gesammmeltes Holz befeuert werden. Der Kontrast der beiden Tracks macht aber den Charme erst richtig aus, somit kann ich bedenkenlos empfehlen, diesen Rundgang aus der Kombination der beiden Wege in Betracht zu ziehen.

Der Küstenteil des Weges hat fast durchweg schöne Aussichten in Richtung Meer und ist sehr einfach zu begehen. Es gibt dort auch keine erwähnenswerte Höhenmeter zu überqueren. Allerdings sieht die Landschaft über die meiste Zeit recht ähnlich aus. Die Hütten sind allesamt sehr schön gelegen, meist direkt in Meeresnähe. Doch wenn man bei der letzten Hütte, welche wenig genutzt wird, landeinwärts abbiegt, ändert sich die Landschaft schlagartig. Zuerst geht man über matschige landwirtschaftlich genutzte Wege und über Kuhzäune hinweg. Dann erklimmt man einen kleinen Berg, wo man auf die erste der Hütten des Inland Track stößt. Fast der ganze Rest des Weges besticht durch die Tatsache, dass man in einem alten Wald mit interessanter Fauna wandert, der wenig Aussichten bietet. Dafür ist das urige Gefühl und die etwas einsamere Atmosphäre sonst schwer auf neuseeländischen Tracks zu finden. In meinem Fall war zusätzlich lustig, dass durch den Höhenunterschied die Landschaft zum Teil über froren war, obwohl ich am Küstenteil noch in T-Shirt unterwegs war. Auch der Schwierigkeitsgrad war polarisiert Unterschiedlich. Der Abel Tasman Coast Track ist sehr einfach zu gehen, definitiv der leichteste aller meiner gelaufenen Tracks. Der Inland Track hingegen braucht aufgrund der zahllosen Wurzeln die volle Konzentration, wenn man nicht ständig hinfallen will. Zudem waren die Wege meist rutschig und mit einigen Höhenmetern versehen. Zum Ende des Inland Tracks kommt man wieder auf den Anfang des Coast Tracks zurück und geht entgegen der eigentlichen Wanderrichtung zum Bus zurück.

Positiv: Schöne Strände, viel Meer und einfache Wege an der Küste. Im Inland Teil sehr schöne Hütten, fantastische Fauna, abseits des angetretenen Pfads.

Negativ: Abel Tasman Teil: zu viele Wanderer, Hütten im Sommer ausgebucht, viele “Flip Flop Wanderer” mit Party Tour Mentalität können einen nerven.

Fazit: Der Abel Tasman Great Walk sollte auf der Liste der abgewanderten Tracks nicht fehlen. Man kann den Leuten notfalls etwas aus dem Weg gehen und viele der Hütten auslassen. Der Inland Track sollte mitgenommen werden, da man dadurch die positiven und negativen Dinge beider Teile kombinieren kann und mit einem großartigem Gesamtpaket endet.


Hike route 776979 – powered by Wandermap

 

Offizielle Webpräsenz des Abel Tasman Coast & Inland Track (englisch)

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