Category Archives: AT 2014

Das Journal meines Appalachian Trial thru-hikes in 2014.

Meile 1020 – Harpers Ferry

Nur einen kurzen Tagesmarsch vom Bears Den Hostel entfernt,  liegt Harpers Ferry, WV. Ich bin heute Morgen früh los gegangen und habe im ATC Trailcenter bei Meile 1007 meine zwei Pakete in der Harpers Ferry Post Office via Telefonanruf weitergeschickt, da die Post am Samstag sehr früh zumacht.

Ich bin rechtzeitig im Appalachian Trail Conversacy Head Quarter angekommen, wo man als Tradition ein Foto von sich schießen lässt. Mein Foto bekam die Nummer 1181, somit bin ich wohl immer noch recht weit hinter der größten Gruppe Thruhiker.

Derzeit genieße ich einen Burger und eiskaltes Wasser zum Weltmeisterschaftsspiel Niederlande gegen Brasilien. Nach dem Spiel werde ich noch meine Essensvorräte aufstocken und ein wenig außerhalb der Stadt mein Nachtlager aufschlagen.

Meile 999 – Bear’s Den Hostel

Nach gut 150 Meilen ohne Internet in Reichweite, habe ich es in das Bears Den Hostel geschafft. Das Hostel liegt nur 20 Meilen vor Harpers Ferry, VA – die Stadt die inoffiziell als Mitte des AT gilt. Ich werde dort wohl aber nicht übernachten.

In der letzten Sektion habe ich den Shanondoah National Park durchwandert und konnte sehr einfache Tage hinter mir lassen. In dem NP gab es zudem mehrere Restaurants und Campstores, somit mangelte es nicht an Essen und Trinken. Der NP ist bekannt für die hohe Anzahl an Bären und ich konnte meinen Bärenzähler auf satte 23 Sichtungen hochschrauben.

Ich bin mittlerweile der großen Hikerblase auf den Versen und gehe davon ais in ca 2 Wochen im Hauptpulk der Thruhiker angekommen zu sein. Der Staat Virginia ist nach fast 500 Meilen nun bald Vorüber und in West Viginia und Maryland hat der AT zusammen nur Rund 44 Meilen. Somit werde ich wohl in 2 Tagen in Pennsylvenia ankommen – einer AT Sektion die berüchtigt ist für die hohe Anzahl an Steinen. Ich hoffe somit, dass meine Fußgelenke nicht aufgeben werden.

Weitere Bilder folgen, sobald ich besseres Internet finde…

Meile 857 – Waynesboro

Nach nur zwei weiteren Tagen bin ich heute rexht spät in Waynesboro angekommen. Am Highway traf ich auf zwei weitere Hiker names Butterscotch and Kaya und zusammen organisierten wir einen shuttle in die Stadt. Zudem teilen wie uns nun ein Hotelzimmer für die Nacht.

Morgen werde ich dann endlich neue Schuhe kaufen, da mein derzeitiges Paar nach gut 600 Meilen langsam den Geist auf.

Zudem geht es morgen ab in den Shenandora National Park und somit etwas einfachere Meilen bis nach Pennsylvenia. Ich hoffe in ca. 7 Tagen in Harpers Ferry anzukommen, die Stadt die als Gipfelfest gilt und somit halte ich dann 50% der Meilen in meiner Tasche.

Meile 802 – Buena Vista

Nach nur 3 weiteren Wandertagen bin ich in Buena Vista angekommen. Das Dorf ist zwar 9.3 Meilen vom Trail entfernt, aber ich brauchte nicht lange um einen Hitch in die Stadt zu bekommen.

Ich hatte 2 Gründe für den Schwenk vom Trail: 1. Ich brauchte nich einen weiteren Tag Lebensmittel um bis zur nächsten Stadt bei Meile 858 zu komme. Und 2. ist heute der 4. Juli – also Independence Day und ich wollte das Feuerwerk geniessen.

Morgen geht es früh morgens weiter, immer in Richtung Norden

Meile 724 – Daleville

Die letzte Sektion des AT von Pearisburg nach Daleville war sehr belohnend, was die Aussichten anging. Vorgestern ging der Trail entlang des “Dragons tooth” – einer Felsformation, welche einem spitzen Zahn gleicht. Und gestern folgte der AT eine Weile der “Tinkers Cliff”, wo man entlang einer Klippe wandern durfte, die einem sehr schöne Aussichten bot. Einer der wenigen negativen Aspekte ist die Trockenheit des Abschnitt, was den Abstand von Wasserquellen verlaengert und einige der Quellen versiegen lässt.

Davon abgesehen hatte ich vor drei Tagen Besuch von einem Schwarzbären in meinem Camp, welches ich am Abend gerade aufrichten wollte. Da dieser etwas zu neugierig war und stets zurück- gewatschelt kam, nachdem ich ihn verjagt hatte, entschloss ich mich dazu, etwas weiterzuwandern. Somit konnte ich zumindest mal meine Taschenlampe austesten  und durfte die großen Spinnen bewundern, welche bei Nacht aus ihrem Versteck kriechen. Als ich dann gegen 22 Uhr im Shelter ankam, musste ich leider den schlafenden Thruhiker aufwecken, der sich schon zur Nachtruhe begeben hatte.

Im Shelter der folgenden Nacht traf ich dann eine weitere Hamburgerin mit dem Namen Snowball, eine Architektin aus Ohlsdorf, mit der ich ein paar Worte auf deutsch austauschen durfte. Heute geht es weiter in Richtung Norden, leider gibt es keine richtige “Trailtown”, welche direkt auf dem Trail liegt, somit werde ich wohl auf einen Campingplatz ausweichen, um zu duschen etc.

Meile 631 – Pearisburg

Nach meiner Nacht in Atkins ging es weiter immer Richtung Norden. Ich genehmigte mir noch ein Fruehstueck und kam so erst etwas spaeter wieder auf den Trail. Die Meilen, die ich dadurch verlor, holte ich aber in den letzten zwei Tagen auf, da ich heute in Pearisburg sein musste, um mein Paket annehmen zu koennen. Die Post in den Staaten hat in den kleineren Orten an Samstagen meist nur 2 Stunden geoeffnet.

Ich werde heute einige Zeit in der Stadt verbringen, da ich durch Paket und Resupply beschaeftigt bin. Ich bin aber sehr gut unterwegs, was die Meilen angeht und mache heute einen gemuetlichen kurzen Tag.

Mittlerweile treffe ich mehr und mehr Thruhiker, somit werde ich wohl in zwei bis drei Wochen in der großen “Hikerblase” ankommen.

Meile 542 – Atkins

Nachdem ich Damascus hinter mir gelassen hatte, verbrachte ich einen Tag mit einer kleinen Thruhiker-Gruppe, zu denen ein weiterer Deutscher und eine Kanadierin aus Quebec gehörte. Gestern ging es mir dann endlich wieder richtig gut und ich bin wieder zurück bei den größeren Meilen. Ich gehe davon aus,  dass ich eine Essens-Vergiftung hatte und nehme lieber Abstand von tiefgefrorenen Fertigmahlzeiten in Resorts….

Gestern ging es über herrliche Wiesen mit jeder Menge Ponies und heute ging es vorbei an dem einzigen Shelter mit Dusche. Dort habe ich allerdings keinen Halt gemacht, sondern bin 12 weitere Meilen bis nach Atkins gewatschelt.

Morgen geht es dann weiter in Richtung Pearisburg. Nun, da ich in Virginia unterwegs bin, werden meine Erinnerungen an den Highschool-Aufenthalt in South Boston wach. Schön, wieder mal diesen Staat zu besuchen.

 

Meile 467 – Damascus

Nachdem ich Erwin in Tennesse hinter mir gelassen hatte, ging es eine Weile nahe der Staatsgrenze von North Carolina und TN hin und her. Der Trail war mir eine Weile lang gut gesonnen, und ich konnte 3 Nächte in Folge in verschiedenen Hostels schlafen, da diese von den Meilen her ideal auf den Plan passten.

Vor 2 Tagen habe ich mir leider einen Magen Darm “bug” eingefangen, und obwohl es mir mittlerweile etwas besser geht, hoffe ich, dass mein Aufenthalt in Damascus dies komplett kurieren kann.

Die Aussichten auf dem Trail waren teilweise recht spektakulär und zudem bin ich jetzt schon in Virginia angekommen, ein Staat, den ich schon aus meinem Highschool Exchange her kenne. Virginia gilt aber AT bezogen als einer der leichteren Staaten, daher hoffe ich hinten raus ein paar Meilen gut machen zu können.

Zu guter Letzt sei erwähnt, dass mir das Internet in Damascus das Hochladen der Bilder erschwert. Sie sind deshalb teilweise nicht in der richtigen Reihenfolge.

Meile 273 Hot Springs, NC

Mittlerweile ist es fast 2 Wochen her, dass ich die Wanderung begonnen habe. Ich bin nun in Hot Springs angekommen und habe einen Schnitt von über 20 Meilen geschafft – höher als ich geplant habe. Ich gehe deshalb schon bald auf 25 Meilen pro Tag über. Das ist der Schnitt, der mich rechtzeitig zum Mt. Khatadin bringt.

Die Highlights der letzten Tage waren sicherlich die Smokies. Dies ist der meistbesuchte Nationalpark Amerikas, und einige der Shelter waren auch randvoll. Ich habe eine Schwarzbärenmutter mit 3 cubs gesichtet und zudem etliche Truthähne und Rebhühner. Das Wetter war sehr mild und es hat vornehmlich nachts geregnet – ich kann mich also glücklich fühlen.

Gestern ging es über den Max Patch mit grandioser Aussicht, aber einer traurigen Geschichte:  Ein Mann wollte seiner Freundin auf dem Gipfel einen Heiratsantrag machen. Die Freundin wurde aber genau dort nur wenige Momente vor dem Antrag vom Blitz getroffen und verstarb an Ort und Stelle. Ich war deshalb froh, es über den Hügel zu schaffen –  ohne die Blitzkur – obwohl ich in der Ferne das Gewitter hörte.

Nach meinem kurzen Stopp in Hot Springs geht es heute noch weiter – immer weiter in Richtung Norden.