Vorbereitung auf den PCT 2012

Der Grund für die Erstellung einer eigenen Homepage bzw. eines Blogs ist für mich das Vorhaben gewesen, den Pacific Crest Trail durchzuhiken. Dieses etwas wagemutige Vorhaben soll im April 2012 losgehen und innerhalb von knapp 4 ein halb Monaten werde ich versuchen die gesamten 4250 km (je nach Quelle etwas mehr bzw. weniger) in einem Durchgang zu durchqueren.

Offensichtlich ist ein solcher “thruhike” nicht wirklich etwas für Jedermann. Da ich aber schon länger diese Tour als eines meiner ToDo Dinge auf der Bucketlist hatte, habe ich beruflich und finanziell die Weichen für dieses Vorhaben gestellt.

Ich bin mittlerweile voll in der Planungsphase angekommen, die Ausrüstung ist bis auf ein wenig Kleidung schon zusammengekauft. Natürlich habe ich auch schon die notwendige Literatur in Form von Guides und Karten besorgt und fiebere schon dem Beginn des Abenteuers entgegen.

Im laufe der Jahre erfreut sich das Wandern wieder mehr Beliebtheit, befeuert von Erzählungen von Hape Kerkeling und Co. finden sich auch immer mehr Langstreckenwanderer ein. Der Pacific Crest Trail ist jedoch im Vergleich zu den längeren Wegen Europas wie dem Camino de Santiago weniger bekannt. Dies liegt natürlich zum einen daran, dass der Weg in den USA liegt – in der “hiking community” von Übersee ist der Bekanntheitsgrad wesentlich höher ist als hier in Europa. Zum zweiten ist der Weg mit seiner Geschichte ein vergleichsweise junger Pfad. In den 1930ern begannen die ersten Visionen einen durchgängigen Weg zu schaffen, aber erst im Jahre 1968 wurde der Weg vom Kongress offiziell durch gewunken. Die Fertigstellung ist je nach Quelle erst 1993 erfolgt. Als dritter Grund sollte man die Zahl der Wanderer nennen, die sich jährlich auf dem Weg machen. Diese ist in den vergangenen Jahren zwar rasant gestiegen, aber mit ca. 450 thruhikern im Jahre 2011, welche den Weg begannen und ca. 200 die den ganzen Weg durch hielten ist der Weg Verhältnismäßig wenig begangen. Wenn man jetzt nochmal genau hinschaut und den prozentualen Anteil von deutschen Wanderern auf dem PCT ausrechnet, liegt man ziemlich herrlich bei einer 1% Marke (nach großzügiger Aufrundung versteht sich).

Nach all diesen Worten der Einleitung komme ich nun zu ein paar Gründen, warum ich diesen Weg wandern möchte. Neben meiner Affinität zum wandern/hiken ist eine solche Wanderung viel mehr als ein kleiner Urlaub. Wenn man genauer schaut bleibt ohnehin nicht viel Urlaubs Gefühl übrig, wenn man am Tag im Schnitt 35 km mit einem Rucksack auf dem Rücken laufen muss, sich nach ein paar Wochen schon Blasen auf den Blasen bilden, und man vor lauter Dreck die Hautfarbe nur noch erraten kann. Es geht somit viel mehr um die Erfahrungen die das Gesamtpaket ausmachen. Denn 95% Prozent der Wanderung sind ermüdend und unspektakulär, jedoch verstecken sich in den 5% Rest der wahre Grund für eine solche Reise. Es sind die Momente in denen einem vor Schönheit der Natur der Atem stockt oder man nach Tagen der Quälerei die Spitze des Berges erklimmt.

Dabei kommt stark zu tragen, dass die Abstinenz des Alltags vieles ändert. Keine Verpflichtungen, keine Termine – es gibt nichts befreienderes als nur ein Ziel vor Augen zu haben: Der nächste Zeltplatz. Dabei verliert vieles an Wichtigkeit und die normalen Sorgen fokussieren sich auf das wesentliche im Alltag des Wanderers: Wie ist das Wetter? Habe ich genug Wasser? Reichen die Essensvorräte?

Herrlich ist auch das Gefühl, dass Dinge die in der zivilisierten Gesellschaft selbstverständlich geworden sind, nach Wochen in der Wildnis wieder etwas Besonderes sind: z.B. eine vor Kälte perlende Dose Cola nach mehreren Tagen der Tortur bei 40° im Schatten (wie ich es in Australien erlebte). Viele Dinge des Komforts, die wir gar nicht mehr wahrnehmen sind plötzlich wieder relevant und wundersam. Da kann selbst eine warme Dusche eine halbe Offenbarung sein.

Ich denke für den ersten Post muss dies reichen, ich will ja nicht alles vorweg nehmen 🙂

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