Copland Track (NZ)

Wegen des frühen Schnees, musste ich mein Unterfangen die Mt. Cook Region über den Copland Pass schon im Keim der Idee ersticken. Alle Ranger rieten mir davon ab zu der Jahreszeit und dann noch alleine den Pass zu überqueren. Dabei stellt der Track eine immense Abkürzung da – ich musste in den sauren Apfel beißen und gut 300 km um die Alpen herum fahren um per Bus an das andere Ende des Tracks zu gelangen. Aber da der Track nun mal über thermische Becken verfügt in denen man ausspannen kann, konnte ich den Track einfach nicht auslassen.

Der Bus setzte mich genau am Start des Pfades ab, jedoch war der einzige Bus der dort durchfuhr erst um 15:00 Uhr regulär da. Ich machte mich also gleich auf den Weg und erwischte trotzdem die Dunkelheit. Ich stolzierte also eine gute Stunde mit Stirnlampe bis ich zur fast schon süßen Architect Creek Hut kam. Diese Hütte hat nur 2 Betten und somit war ich froh keine weiteren Wanderer vorzufinden. Ich ließ den Ofen aus, da kein Brennholz vorhanden war und legte mich schlafen.

Am nächsten Tag ging es immer entlang des Flußes bis zur Welcome Flat Hut. Der Weg hatte auch einige “Slips” durch sie massiven Regenfälle abbekommen und somit musste man teilweise recht steile und rutschige Hänge hoch kriechen. Der Track verfügt über einige spektakuläre Hängebrücken, die ich teilweise auf gut 40 Meter Länge und mehr schätzen würde. Somit sollten Menschen mit Angst vor schaukeligen Brücken lieber bei niedrigerem Wasserstand gehen, dann kann man die meisten Flüße auch so durchqueren.

In der Hütte angekommen waren einige weitere Wanderer da, da die Lokalität recht beliebt für einen Wochenendausflug ist. Denn an dieser Hütte liegen die thermischen Pools in verschiedenen Temperaturstufen, in denen man schon ausspannen kann. Wir taten dies nachts in einer lustigen Gruppe mit Wein, Sternenklarer Himmel und Aussicht auf die Schneebedeckten Berge. Die Hütte kostete damals aber umgerechnet 12€ pro Nacht, da hier wie auch bei den Hütten der Great Walks der Jahres-Hütten-Pass nicht gilt. Ich ging also schon am nächsten Tag weiter zur Douglas Rock Hut, welche die letzte Hütte vor dem eigentlichen Copland Pass ist. Der Ranger in der Welcome Flat Hut warnte mich vor dem schlechten Zustand des Tracks, was ich natürlich ignorierte. Es gab dabei dann doch einige knifflige Stellen die erstmal erfolgreich navigiert werden wollten. 4 Meter hohe Steile Flußhänge hoch und runterklettern inklusive. Schon bevor ich die Hütte erreichte ging ich durch leichten Schnee und die Steine die man zum Schluss hochklettern musste waren extrem rutschig. Als ich dann meine Sachen in die Hütte legte, begann es dann richtig zu schneien. Ich ging schnell los und sammelte Brennholz ein und begann ein Feuer zu starten. Leider merkte ich erst nach 2 Minuten, dass der Abzug geschlossen war, da war schon ein wenig Rauch in der Hütte. Somit hatte ich zwar später eine warme Bude, aber dafür recht rauchige Klamotten.

In der Nacht wurde ich dann noch von einer Maus wach gehalten, die aber dank meiner Plastikboxen nicht an mein Essen herankam. Eigentlich hatte ich vor den Copland Pass von der Westseite zu besteigen und wieder umzukehren, jedoch war der Schnee mittlerweile zu hoch und ich entschied mich zurückzugehen. Ich legte noch eine weitere Nacht in der Welcome Flat Hut ein bevor ich auf demselben Weg wieder Richtung Bus lief.

Positive Erfahrungen: Schöner Weg der sich aufgrund der thermischen Pools definitiv lohnt, Tolle Hängebrücken, Schöner Aufstieg Richtung Copland Pass

Negative Erfahrungen: Unerwartete Extrakosten der Welcome Falt Hut, Schwer passierbare Stellen nach den Slips

Fazit: Ein Pfad der sich definitiv lohnt. Sollte man alpine Erfahrung haben und im Sommer unterwegs sein, lohnt es sich über den Pass nach Mt. Cook Village zu klettern.


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